6 | Der Karlsruher Künstlerbund

Die Künstlergemeinschaft wurde nach heftigen Auseinandersetzung im Karlsruher Künstlerbund am 25. April 1896 gegründet. Vorstand waren der Akademieprofessor Graf Leopold von Kalckreuth und der Maler Friedrich Kallmorgen. Zu den Mitgliedern zählten unter anderen Gustav Kampmann, Karl Biese, Jenny und Otto Fikentscher sowie Hans Richard von Volkmann. Der Künstlerbund ermöglichte den Mitgliedern die Teilnahme an wichtigen Ausstellungen im In- und Ausland. Außerdem wurde die lithographische Produktion ausgebaut, um Künstlern Erwerbsmöglichkeiten und Bürgern Zugang zu preisgünstigen, künstlerisch hochwertigen Werken zu verschaffen.

Der Künstlerbund Baden-Württemberg wurde am 7. Februar 1955 in Karlsruhe gegründet. Die erste Ausstel­lung wurde am 2. April 1955 in der Staat­li­chen Kunsthalle Baden-Baden eröffnet. Die Initiative dazu ging zunächst vom sogenann­ten Rat der Zehn aus. Mit Willi Baumeister, Otto Dix, Erich Heckel, Ida Kerkovius und anderen gehörtem diesem Gremium gleich­be­rech­tigt je fünf Künst­le­rin­nen und Künstler aus Baden und aus Württem­berg an, die ihre öffent­li­che Anerken­nung vor der Machter­grei­fung der Natio­nal­so­zia­lis­ten errungen hatten und somit einer älteren Generation entstamm­ten. In der Nachkriegs­zeit sollte mit dem Zusam­menschluss zu einer Künst­ler­ver­ei­ni­gung nicht nur die seinerzeit umstrit­tene politische Einheit der beiden Landes­teile veran­schau­licht werden. Vielmehr galt es ebenso auch die Gleich­be­rech­ti­gung und Vielfalt unter­schied­li­cher künst­le­ri­scher Ausdrucks­s­tile, zwischen Abstrak­tion und Gegen­ständ­lich­keit, zu betonen.