Unter dem Titel „Offene Formate“ haben im Zeitraum vom 8. August bis zum 14. September Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, die Galerieräume des Künstlerhauses für ein Ausstellungsvorhaben zu nutzen – auch ohne Mitgliedschaft im BBK Karlsruhe. Somit können sechs verschiedene Ausstellungen, teilweise parallel, stattfinden. Gezeigt werden neben altbewährten Präsentationen auch experimentelle und über die klassischen Ausstellungsformen hinausgehende Formate.


Isabelle Konrad & Gloria Müller „It’s okay now“ (8. – 17. August) – Kabinett

„It’s okay now“ ist ein autofiktionaler Kurzfilm, der die Reise von Isabelle Konrad und Gloria Müller durch ihre Vergangenheit schildert. Im Mittelpunkt steht die Praxis des Erinnerns – als Reflexion, als Traum, als Versuch, die Vergangenheit zu begreifen. Durch fiktive Szenen, dokumentarisches Material und persönliche Archive entsteht eine Erzählform, die zwischen Realität und Fiktion oszilliert.

Vernissage: Freitag, 8. August, 19.00 Uhr

Changxiao Wang (8. – 17. August) – Galerie
In seiner künstlerischen Arbeit setzt Chamgxiao Wang Alltagseindrücke des urbanen Lebens in den Mittelpunkt. Seine Malerei basiert auf einem modernen Kolorismus, der die Wechselbeziehung zwischen geometrisch abstrahierten Formen und opaken Farbverläufen erforscht. Ausgangspunkt vieler Werke sind Referenzbilder von städtischen Szenen oder trivialen Gegenständen. Diese werden im kreativen Prozess fragmentiert und in klar abgegrenzte Farbebenen übersetzt, die Schicht für Schicht aufgetragen werden.

Vernissage: Freitag, 8. August, 19.00 Uhr

Hanjo Lee „Folded Boundaries“ (22. – 31. August) – Kabinett
Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Frage „Wo existieren wir?“ – in der digitalen Gegenwart ist unsere Existenz nicht mehr an physische Orte gebunden. Digitale Räume strukturieren zunehmend unser Selbstverständnis und unsere Wahrnehmung. Mit den symbolischen Konzepten Faltung und Entfaltung, Licht und Dunkelheit, Kontrolle und Zufall verschieben sich die Grenzen zwischen physischem und digitalem Raum auf tastbare Weise, um die sensoriellen Bedingungen des Menschseins an dieser Schnittstelle zu erkunden.

Vernissage: Freitag, 22. August, 19.00 Uhr

Katharina Büttgen „Was bleibt, wenn wir gehen“ (22. – 31. August) – Kabinett
Die Ausstellung „Was bleibt, wenn wir gehen“ thematisiert, wie Identität unter Bedingungen von Migration, politischer Repression und Verlust verhandelt werden kann. Katharina Büttgen ist Künstlerin mit belarussischer Migrationsgeschichte. Ihre Biografie ist von staatlicher Kontrolle, Exil und politischer Gewalt geprägt. Ihre textilen Arbeiten führen emotionale Zustände wie Heimweh, Angst und Entwurzelung in einen poetischen Dialog. Dabei fungieren Textilien als Träger von Erinnerung und als Geste des Widerstands. Besonders die belarussische Sticktradition spielt eine zentrale Rolle: florale Ornamente, die Naturverbundenheit und kulturelle Verwurzelung symbolisieren, werden zitiert, verfremdet und politisch aufgeladen. Ihre künstlerische Praxis verbindet individuelle Emotionen mit kollektiven Erinnerungen. Was bleibt, wenn Identität politisch verboten wird?

Vernissage: Freitag, 22. August, 19.00 Uhr

Catalena Janitz (5. – 14. September) – Kabinett
Catalena Janitz malt überlebensgroße, weiblich gelesene Körper in konzentrierter Farbigkeit – überwiegend monochrom, aber nicht ohne Kontraste. Formal konkurrieren schwere, starke Körper mit der zarten, porösen Oberfläche ihrer Haut. Inhaltlich pendeln die Figuren, die die Künstlerin „Protagonistinnen“ nennt, zwischen ambivalenten Zuständen; zwischen Wut und Zärtlichkeit, Gewalt und Gemeinschaft.

Vernissage: Freitag, 5. September, 19.00 Uhr

Teresa Welte (5. – 14. September) – Galerie
Teresa Weltes Arbeiten basiert auf Details wie Bild- und Textfetzen ihres alltäglichen Bla. Diese transformiert sie in Installationen aus Objekten, Bild, Bewegtbild und/oder Performance – geprägt von Fragilität und oft serieller Strukturen. Es wird am Ende doch ein Spiel bleiben, auch wenn sie die Ernsthaftigkeit vor Regeln stellt. Am Ende bleibt ein Witz, der sich selbst beim Lachen ersticken will.

Vernissage: Freitag, 5. September, 19.00 Uhr